Sonntag, 4. Dezember 2011

Rioja Reservas: 2001 Ardanza, 2005 Avior, 2005 Barón de Ley

Heute war endlich der Zeitpunkt der kleinen Rioja-Verkostung gekommen. Im Vorfeld des am Abend zu genießenden Rehbratens wurden folgende Weine einer kritischen Überprüfung unterzogen:

2005er Avior Reserva, Bodegas Horzales, D.O. Ca. Rioja
Glänzendes Rubin, eher verhaltene Frucht in der ersten Nase, öffnet sich später, Printe, Schokonoten und viel feine Holzvanille, am Gaumen sehr ausgewogen, eher verhaltene Frucht, dominant Pflaume, spürbare Gerbstoffnote, mittlerer Körper; insgesamt eher mollige Art, nicht präzise genug definiert.

Bewertung: 16,5/20 Punkte
Preis: 14,95 Euro


2005er Barón de Ley Reserva, Bodegas Barón de Ley, D.O. Ca. Rioja
Dichtes, intensives Rubin, typisches Rioja-Bukett, dunkle Früchte, Leder, viel Holzvanille. Das Mundgefühl ist geprägt von feinem Schliff, viel dunkler und roter Frucht und einer feinen Barriquenote. Sehr ausgewogenes Verhältnis von Körper und Säure, eher im französischen Stil gemacht.

Bewertung: 17/20 Punkte
Preis: 12,90 Euro


2001er Viña Ardanza Reserva Especial, Bodegas La Rioja Alta, D.O. Ca. Rioja
Sehr helles Rubin mit Granatreflexen. Sehr feines, reifes Bukett, Tabak und Röstaromen in der Nase, Verdacht auf flüchtige Säure. Schlanker Körper, stark von der harten Säure geprägt, etwas Cassisfrucht, Leder und Unterholztöne. Rioja alter Machart, allerdings wenig überzeugend.


Bewertung: 15,5/20 Punkte
Preis: 19,95 Euro
Bezug: Weine und Vinos, Berlin







Dass der preisgünstigste Wein des Abends auch der beste war, kann durchaus vorkommen. Der Nachfolgejahrgang der Barón de Ley Reserva wird derzeit sogar unter 10 Euro gehandelt - ein echtes Schnäppchen. Viel bemerkenswerter ist das verhältnismäßig miserable Abschneiden der hochgelobten Viña Ardanza Reserva Especial. Wer Robert M. Parker's Weingeschmack kennt und diesen Wein probiert hat, kann nicht verstehen, wie und warum er ihn mit 94 Punkten bewertet haben soll. Früher war Vina Ardanza mein Lieblings-Rioja, bewußt im alten Stil gemacht, aber von altem Glanz und Gloria kann ich leider nichts mehr erkennen. Wenn ich Degustationsnotizen dieses Weines im Netz lese, habe ich den Eindruck, dass ich heute einen ganz anderen Wein getrunken habe muss.

Der Rehbraten wurde im großen Gußbräter zubereitet:



Am Ende sah es dann so aus:



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