Sonntag, 22. Oktober 2017

Guirardel: Manseng nature "Le Sec" 2014


Dunkles Gold mit Bernsteineinsschlag. Extreme Nase mit stark oxidativer Note und medizinalen Aromen (Kamillentee?). Überraschendes Mundgefühl; der Wein rollt geradezu über die Zunge, und eine intensiv salzig-mineralische Aromatik tapeziert Zunge und Gaumen, aufgebrochen von der immer wieder aufblitzenden Säure attraktiv . Oxidativ-würzige Noten und viel überreifer Apfel im überzeugenden Abgang. Minutenlanger Nachhall.

Bewertung: 18,5/20 Punkte
Preis: 28 Euro
Bezug: Weinhalle, Nürnberg

Dieser ungeschwefelte Wein aus den Rebsorten Gros und Petit Manseng ist ein wirklich außerordentliches und anregendes Weinerlebnis, das zum Überdenken lieb gewordener Gewohnheiten anregt. Nichts für 0-8-15 Weintrinker.

Samstag, 21. Oktober 2017

W.J.Schäfer: 1990er Hochheimer Domdechaney Riesling Spättlese trocken

Dunkles Gold bis Bernstein im Glas. Recht frische Nase mit Apfel, Zitrus und etwas hintergründiger Käuterwürze. Wunderbar schlank und klar, für einen 27 Jahre alten Wein noch sehr lebendige Säure, erstaunlich reintönig, hat Zug und Spiel. Elegantes Format, im Abgang etwas Brotkrume, aber keine spürbaren Bitternoten, exzellent gereifte Riesling Spätlese, die bereits bei der letzten Verkostung begeisterte.


Bewertung: 18+/20 Punkte
Bezug: Keller des Rheingauer Weinkonvents


Querbach: 1993er Oestricher Doosberg Riesling Spätlese trocken

 
Dunkles Bernstein, hohe Reife andeutend. Die Nase mit mürben Äpfel und etwas reifer Ananas im Hintergrund übertrifft die Erwartungen, keine Anzeichen von Firne. Reifeanmutung am Gaumen, relativ schlank mit straffer, lebendiger Säure; hat durchaus noch Spiel, bleibt aber insgesamt etwas undifferenziert.. Dezente Reife- und Bitternoten im  Abgang. Hat sich seit der letzten Verkostung im Jahre 2011 zumindest gut gehalten.
11,5 % Alc.  APNr.  2 9084 011 94

Bewertung: 17,0/20 Punkte
Preis: 8,55 Euro
Bezug: Weingut Querbach

Freitag, 20. Oktober 2017

Chateau de Roquefort: "Les Mures" 2014

Dichtes, fast undurchdringliches Kirschrot bis Violett. In der Nase dunkle Früchte, Brombeere, Cassis und schwarze Oliven, etwas Lorbeerblatt.  Zupackend im Antrunk, animierendes Säuregerüst; schöner Zug mit viel Frucht und Würze, insgesamt noch etwas ungestüm. Intensives, authentisches Geschmackserlebnis.


Bewertung: 17,5+/20 Punkte
Preis: 14,80 Euro
Bezug: Weinhalle, Nürnberg

Sonntag, 8. Oktober 2017

Weingut Karl Schaefer: 1993er Dürkheimer Michelsberg Rieslaner Beerenauslese

 
Gold bis helles Bernstein. Nase relativ verhalten, gedörrte Feigen und etwas kandierte Früchte. Relativ gleichmäßiger Eindruck am Gaumen, intakte Säure, welche die Süße gut austariert. Intensiv und eindrucksvoll, tapeziert den Mund, aber trotzdem irgendwie unspektakulär, vielleicht ist der Standard der zuletzt verkosteten österreichischen Süßweine einfach zu hoch.
APNr. 5 160  256 012 94   105 Alc.
 
Bewertung: 18/20 Punkte
Preis: 25 DM
Bezug: ab Weingut Karl Schaefer, Bad Dürkheim

Luigi Pira: Barolo 2005 Vigna Rionda

Dichtes Rubin mit Granatreflexen am Rand. Morbide Nase mit  dunklen Früchten, Wildbret, Waldboden und sogar ätherischen Noten. Umwerfender Antrunk, große Spannung und Komplexität, perfekte, extrem polierte Tanninstruktur, tiefgründig, delikat und dicht, tapeziert den Gaumen, derzeit noch in jugendlichem Stadium, eine Wucht,  gebaut für die Ewigkeit. 14,5% Alc.
 
 
Bewertung: 19,5/20 Punkte
Preis: 69 Euro
Bezug: Gute Weine


August Eser: 1992er Oestricher Doosberg Riesling Spätlese halbtrocken

Intensives, eher mattes Gold. Reife Nase mit mürben Apfel und etwas Brotkrume. Erstaunlich frisch im Antrunk, feine Kräuterwürze, viel Schmelz mit schön eingebundener dezenter Süße, wirklich ein "Maul voll Wein" und eine Pretiose für Liebhaber gereifter Rheingauer Rieslinge.
APNr. 29 188 013 93   11,5% Als.

Bewertung: 18/20 Punkte
Preis: 15,50 DM
Bezug: Weingut August Eser, Oestrich

Dieser Wein zeigt, wie schön ein halbtrockenen Riesling bei entsprechendem Säuregerüst altern kann. Der Wein wurde in die Schatzkammer des Rheingauer Weinkonvents eingelagert.



Samstag, 7. Oktober 2017

Heymann-Löwenstein: Uhlen L 2013 Grosse Lage

Intensives Gold, auf hohe Reife hindeuten. Exotische Nase mit Anklängen von Feuerstein, Honigwabe und Schießpulver. Im Mund kompakt und fordernd, Johannisbeere und exotische Aromen erfreuen den Gaumen, wieder Schießpulver. Gut eingebundene leichte Süße und Bitternote. Sehr   komplex, extravagant und fordernd. 12,5% Alc.


Bewertung:18/20 Punkte
Preis: 35 Euro
Bezug: Weinhalle, Nürnberg

Dienstag, 3. Oktober 2017

Conde de Valdemar. Rioja Gran Reserva 2001 Magnum



Mittleres, völlig intaktes Rubin-Granat mit leichter Verbraunung am Rand. Klassische Rioja-Nase mit dunkler Frucht, rohem Fleisch, Leder und animalischen Noten, gut unterstützt von Holzvanille. Auch im Mund klassisch-elegant, attraktives Säuregerüst, viel Brombeere, auf den Punkt gereift mit durchaus aristokratischem Gestus, sehr präsent und doch aus der Zeit gefallen, vielschichtiger Nachhall. Braucht in jedem Fall viel Luft zur Entwicklung. 13,5%

Bewertung: 18,5/20 Punkte
Preis: 52 Euro/1,5l
Bezug: La Vineria, Frankfurt am Main (hat die Tore leider mittlerweile für immer geschlossen)

Wasserprobe Runde 2 - San Benedetto von ALDI als Sieger

Nach der ersten Verkostungsrunde mit verschiedenen Mineralwässern am 02.09. wurden heute die Favoriten vom letzten Mal mit dem hochmineralisierten Gerolsteiner-Medium (sehr viel Hydrogencarbonat) und dem im Toskana-Urlaub immer wieder gerne getrunkenen San Benedetto sowie dem bisherigen "Hauswasser" Wittmansthaler konfrontiert. Sieger war ganz klar das San Benedetto, welches (mittlerweile) bei ALDI-Süd verfügbar und mit einem Literpreis von rd. 26 ct. auch noch unschlagbar günstig ist.


Hier die Notizen zur endgültigen Platzierung

1. San Benedetto frizzante
Sehr schlank und erfrischend, etwas kraftvoller als das Valser, belebende Art, durchaus Nachhall.

2. Valser mit Kohlensäure
Schlank, erfrischend, feine Mineralität, ein sehr gutes Wasser.

3. Gerolsteiner Medium
Deutlich von starker Mineralisierung geprägt, rundes Mundgefühl, dabei sehr klar und sauber.

4. Bad Niedernauer Römerquelle Heilwasser
Prägnante Mineralität, viel Stoff, schmeckt etwas breit, weniger erfrischend.

5. Wittmannsthaler Medium
Wenig erfrischend, eher dumpfe Art, schmeckt im Vergleich salzig.

Sonntag, 1. Oktober 2017

Anselmo Mendes: Vinho Verde Alvarinho "Contacto" 2016


Sehr helles, lichtes Gold. Komplexe Nase mit Grapefruitaromatik und anderen Zitrusfrüchten, dezent-hintergründige Würze. Säurebetont-rassig im Antrunk, viel Spiel und Eleganz, überraschende Würze, erinnert an sehr an einen jugendlichen Riesling. Viel Power, das Finale macht Appetit auf mehr und der Wein dient hervorragend als Essenbegleiter.

Bewertung: 17,5/20
Preis: 12,00 Euro
Bezug: Weinhalle, Nürnberg