Samstag, 28. Januar 2012

Domaine de Valensac: 2010er Chardonnay VdP

Helles Strohgeld, Nase feinduftig wie eine Blütenwiese. Sehr frisch und rassig im Mund, dabei gleichzeitig aber auch geschmeidig, feine Frucht, Zitrusfrüchte und Quitte, guter Trinkfluss, mittlere Länge, ein schöner alltäglicher Speisenbegleiter zum ehrlichen Preis. 13,5% Alc.
Bewertung: 16,5/20 Punkte
Preis: 6,80 Euro/Liter (!)
Bezug: Weinhalle, Nürnberg

2006er Quinta Quietud D.O. Toro

Dichtes, glänzendes Rubin. Majestätische Nase, hochexpressive Frucht, gut durch Holzvanille unterstützt. Im Mund ein extremes Konzentrat, viel Power und Schmelz, Anklänge an Portwein, so etwas nennt man wahrscheinlich einen "Blockbuster", dem es aber an Eleganz, Spiel und Finesse fehlt.
15% Alc.
Bewertung. 17/20 Punkte
Preis: 16,50 Euro
Bezug: Silkes Weinkeller


Zu diesem Wein fällt mir das Bonmont ein: "Der Wein soll stark sein, aber man sollte stärker sein als der Wein."

Freitag, 27. Januar 2012

Vinos Valtuille: 2010er Pago de Valdoneje D.O. Bierzo

Mitleres Rubin, in der Nase feine rote Frucht (Brombeere), dezente Würze, sehr ausgewogenes Bukett. Frischer Antrunk, kühle Frucht, durchaus geschmeidig und gefällig, kommt trotz aller Zugänglichkeit keineswegs banal daher. 14% Alc.

Bewertung: 17/20 Punkte
Preis: 6,50 Euro
Bezug: Silkes Weinkeller

Laut Händlerangaben wird der Wein mit 91 Parker-Punkten bewertet. Das interessiert mich zwar nicht, aber der von 50 bis 100 Jahre alten Rebstöcken der autochthonen Rebsorte Mencia vinifizierte Wein zeigt ein umwerfendes Preis-Genuss-Verhältnis. Für einen Wein dieser Wertigkeit müsste man im Regelfall mindestens das Doppelte ausgeben.

Mittwoch, 25. Januar 2012

Burgunder, Barolo und Port: Rotweinseminar am 25.01.2012

Der heutige Abend des Rotweinseminars an der VHS fokussierte sich auf das Weinland Italien. Daneben gab es auch zwei Spätburgunder und zwei Spezialitäten (Sparkling Shiraz und LBV) zu verkosten. Neben dem monumentalen Barolo "Rocce" von Vietti hatten es andere Weine zwar schwer, aber auch der Gevrey-Chambertin von Naddef sorgte für Furore. Überzeugend im noch bezahlbaren Preisbereich der hochelegante  Rosso die Montalcino von Mastrojanni sowie der tiefgründige Santa Cecilia von Planeta.


Sparkling Shiraz "Black Label" (McGuigan, Australien)
Mittleres Rubin, gut ausgefärbt, nase würzig-rauchig, üppige rote Frucht. Am Gaumen viel Frucht, schmeckbare, etwas störende Süße.
Bewertung: 15,5/20 Punkte
Preis: ca. 12,50 Euro

2008er Malterdinger Spätburgunder QW trocken (Bernhard Huber)
Helles Rubin mit Granatreflexen, Nase etwas eng, himbeerfruchtig. Säurebetont, eher streng und kantig, dabei aber von hoher Geschmacksintensität, guter Nachhall.
Bewertung: 16/20 Punkte
Preis: ca. 10 Euro

2005er Gevrey-Chambertin 1. Cru "Les Casetiers"  (Domaine Philippe Naddeff, Cote de Nuits)
Dichtes, intensiv-dunkles Rubin, üppig-füllige, begeisternde Nase. viel Frucht, Pfeffer und Gewürze, dicht und seidenweich am Gaumen, sehr komplex, tiefgründig und kraftvoll.
Bewertung: 18,5/20 Punkte
Preis: ca. 55 Euro

2007er Dolcetto d'Ovada DOC (L. Tacchino, Castelletto d'Orba)
Mittleres Rubin, Sauerkirschfrucht in der Nase, am Gaumen intensive Struktur, kräuterige, herbe Würze, dabei auch etwas Johannisbeerblätter und Kirsche, schöner, ehrlicher Trinkwein.
Bewertung: 16,5/20 Punkte
Preis: ca. 8 Euro

2009er Zweigelt Reserve Barrique (Salzl, Neusiedlersee)
Violett-tintig, sehr kirschfruchtig, Marzipan. Im Mund geschmeidig, süßliche Frucht und etwas Würze, schmeckt vordergründig, viel Fruchtsüße, normalerweise bezeichne ich einen solchen Wein als "nuttig".
Bewertung: 16/20 Punkte
Preis: ca. 10 Euro

2007er Pinotage (Allée Bleue, Western Cape)
Sehr dunkel, fast schwarzer Kern. Kräuterig-würzig in der Nase, zerriebene Johannisbeerblätter. Feine Säure, extreme Würze am Gaumen, die schnell in eine unangenehme Bitternote umschlägt; daher kaum trinkbar.
Bewertung: 14/20 Punkte
Preis: ca. 19 Euro

2009er Rosso di Montalcino DOC (Mastrojanni)
Relativ helles Rubin mit Granatreflexen; feinduftig in der Nase, Noten von Tabak und Zigarrenkiste. Am Gaumen elegante Frucht, die von viel Schmelz umwoben wird. Viel Tabak, ein hochexpressiver, distinguierter Wein.
Bewertung: 17,5/20 Punkte
Preis: 14,70 Euro

2005er Nero d'Avola Santa Cecilia (Planeta)
Dichtes, intensives Rubinrot, rote und schwarze Frucht, Johannisbeere, auch grasig-kräuterige Noten. Am Gaumen dicht und kraftvoll, schöne Frucht, dabei geschmeidiges Tannin, erdige Noten. Komplexer, hintergründiger Wein.
Bewertung: 18/20 Punkte
Preis: ca. 20 Euro

2005er Barolo "Rocche" (Vietti)
Dichtes Rubingranat. Hochexpressive, reife Nase, dominiert von Tertiäraromen (Unterholz, Waldboden, Wildbret). Extrem dicht gewoben und zunächst fast sperrig, dabei hochkomplex und tanninstark. Der Wein dreht nach etwas Luftkontakt enorm auf und offenbart im Mund ein Feuerwerk von Aromen. Minutenlanger Nachhall, ganz großes Kino.
Bewertung: 19,5/20 Punkte
Preis: ca. 85 Euro

2004er Late Bottled Vintage Port (Quinta do Crasto)
Rubin mit violetten Reflexen, massive rote und schwarze Frucht springt einem fast in die Nase. Im Mund wunderbar geschmeidige Frucht, Kirschlikör, feines Tanningerüst.
Bewertung: 17,5/20 Punkte
Preis: ca. 20 Euro

Sonntag, 22. Januar 2012

Casa Castillo: 2006er Pie Franco



Dichtes Rubin mit violetten Reflexen. In der Nase intensive Frucht, etwas Nelke, Lorbeerblatt und Lakritze, unterstützt von feiner Holzvanille. Am Gaumen viel (kühle) Frucht, unbändig-packende Intensität und Konzentration, dabei Finesse und Spiel, wiederum feine Gewürznoten, dunkle Schokolade, geschmeidiger und von samtigen Tanninen unterlegter Abgang, ein großartiger Wein mit einer gewaltigen Spannung und Tiefe, der trotzdem zum Weitertrinken animiert. Kann noch einige Jahre reifen.
100% Monastrell D.O. Jumilla 14,5% Alc.

Bewertung: 18,5/20 Punkte mit Potential für 19 Punkte
Preis: 22,50 Euro (war ein Sonderangebot, Normalpreis um 30 Euro)
Bezug: Silkes Weinkeller


Der Wein stammt von über 60 Jahre alten ungeproften Rebstöcken (100% Monastrell) und wurde 18 Monate in französischer Eiche ausgebaut. Die internationale Weinkritik überhäuft ihn (zu Recht) mit guten Bewertungen.
Der Wein begleitete perfekt die "Gänsekeulchen" mit Rotkohl und Kartoffelklößen.





Samstag, 21. Januar 2012

Saladin: 2007er Chaveyron 1422 Syrah VdT


Erstaunlich helles, glänzendes Rubin. Nase voller kräftiger Gewürznoten (Nelke, Piment), etwas dunkle Frucht, Unterholz. Im Mund kühle Frucht, sehr dicht gewoben und zupackend, straffes Tanningerüst, tapeziert Zunge und Gaumen mit noch etwas kernigen Tanninen, die Gewürzorgie findet ihre Fortsetzung; überzeugender, samtig-weicher Abschluss, langer Nachhall: ein Kraftprotz mit Samthandschuhen. 14% Alc.

Bewertung: 18/20 Punkte
Preis: 16,80 Euro
Bezug: Weinhalle, Nürnberg

Laut Angaben des Händlers wurde der Wein ohne jede Manipulation und Schönung im traditionellen "Beton-Cuve" (vulgo: Betontank) vergoren und anschließend im großen alten Holzfaß ausgebaut. Als reinsortiger Syrah (10% sind allerdings Viognier) darf er in dieser Lage nur als Tafelwein deklariert werden. Aber er ist sicher ein Wein, der jede Tafel schmückt und gefällt mir noch einen Tick besser als der in der letzten Woche verkostete Syrah von Venta d'Aubert. Auch ein Blicke auf die homepage der Domaine Saladin bestätigt die Authentizität dieses Weines. Das nicht Cotes du Rhone mit der Zapfpistole in den Kanister, sondern etwas wirklich Überzeugendes.

Mittwoch, 18. Januar 2012

Vom Blanc de Noir bis zum Beau-Séjour Bécot: Rotweinseminar am 18.01.2012

In diesem Rotweinseminar der VHS Friedrichshafen wurde ein weiter Spannungsbogen vom Blanc de Noir vom Bodensee bis zum gestandenen Rotwein aus Saint Emilion geschlagen. Besonders spannend war die Gegenüberstellung von Einzelrebsorten der klassischen Bordeaux-Cuvee (Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot), welche die charakteristischen Eigenschaften der drei Rebsorten sehr schön herausarbeitete. Nicht ganz überzeugend dagegen der Auftritt des Château Beau-Séjour Bécot - hier hätte man von der Papierform her etwas mehr erwartet. Eine Entdeckung wert waren die sehr unkonventionelle Cabernet Cuvée aus Württemberg sowie der Cabernet franc aus Brasilien.

2010er Meersburger Jungfernstieg Spätburgunder Blanc de Noir QW trocken (Staatsweingut Meersburg)
Lichtes Gold mit grünlichen Reflexen. Nase sehr fruchtig, etwas Erdbeere changierend mit Gelbfrüchten, cremig, dabei attraktive Säure, mittlere Komplexität, guter Nachhall.
Bewertung: 16,5/20 Punkte
Preis: ca 9 Euro

2010er Rosat Mas Donis (Celler de Capcanes, Monsant, Spanien)
Korallenrot, Nase erinnert an Fruchtdrops, viel Erdbeere und Himbeere. Der Wein hat durchaus Körper, zeigtfeine Frucht und Säure; elegant und sehr spritzig, ein beachtenswerter Rose, hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis
80% Garnacha, 12% Syrah, 8% Merlot
Bewertung: 17/20 Punkte
Preis: ca 6,50 Euro

2009er Dornfelder QW trocken (Weingut Pauser, Flonheim, Reinhessen)
Tintig-violett, fast undurchsichtig. Intensive Kirschfrucht, etwas Marzipan und Lakritze, spürbare grüne Noten. Erstaunlich dichte Struktur, durchaus geschmeidig, die Würze wird durch leicht grasige Noten gestört. Einfache Machart, wirkt eindimensional.
Bewertung: 16/20 Punkte
Preis: ca 6 Euro
2008er Hagnauer Sonnenufer Regent QW trocken (Winzerverein Hagnau)
Dichtes Rubin mit erkennbarer Verbraunung. Zunächst feinduftig mit Anklängen von Erdbeere und Himbeere, dann mehr Reifetöne, unterstützt von Holzvanille. Im Antrunk fruchtbetont, fein ziselierte Säure, es fehlt dem Wein aber an Körper und Nachhall, eine spürbare, unangenehme Bitternote stört den Abgang.
Bewertung: 16/20 Punkte
Preis: ca 8 Euro

2009er Merlot Turning Leaf (Kalifornien)
Sehr dichtes Rubin mit violetten Reflexen, viel rote Frucht, etwas Holz, Graphitnoten. Weich, dicht, viel Frucht, vor allem Pflaume, füllig-üppig mit weichen Tanninen: Ein etwas vordergründig wirkender Wein, dem es etwas an Komplexität und Tiefe mangelt.
Bewertung: 16,5/20 Punkte
Preis: ca 6,50 Euro

2009er Cabernet Sauvignon "Armador" Maipo Valley (Odfjell Vineyards, Chile)
Tiefdunkles Rubin, sehr typische Cabernetnase (Cassis, grüner Paprika), geschmeidig und elegant auf der Zunge, seidige Tannine, die eine kühle Frucht unterstützen. Gut strukturierter Wein, spürbare Tabak und Holznoten.
Bewertung: 17,0/20 Punkte
Preis: ca 9 Euro

2007er Cabernet Franc Serra Gaucha (Vinhos Dalon S/A, Brasilien)
Dichtes Rubin, Schwebstoffe, Farbe deutet Reife an. In der Nase intensiv Kräuter, Eukalyptusnoten, Reifetöne, am Gaumen sehr geschmeidig, Viel Zigarrenkiste und Tabak, komplexe Struktur, feine Art, wirkt aristokratisch-distinguiert.
Bewertung: 17,5/20 Punkte
Preis: ca 11 Euro

2008er Château Bel Air Reserve (Bordeaux, Entre-deux-Mers)
Mittleres Rubin, dezente, feine Nase. Adäquate Frucht, leicht kräuterige Note, wirkt zunächst etwas langweilig und uniform, verbessert sich aber mit Luftzufuhr und erscheint dann sehr geschmeidig, dicht und kraftvoll.
80% Merlot, 10% Cabernet Sauvignon, 10% Cabernet Franc
Bewertung: 17,0/20 Punkte
Preis: ca 9,50 Euro

2006er Cuvée Cabernet QW trocken (Weingut Kuhnle, Weinstadt-Strümpfelbach)
Dichtes Rubin mit Verbraunung, zurückhaltende Nase mit Reifenoten, etwas Holzvanille und Mokka. Kühle Frucht, gute Struktur, Schokoladennoten, sehr komplex und elegant.
Bewertung: 17,5/20 Punkte
Preis: 22 Euro
1996er Château Beau-Séjour Bécot, (Saint Emilion Premier Grand Cru Classé B)
Rubingranat mit Verbraunung, animalische, reife Nase mit Anklängen von Champignon und Unterholz, Eleganz, große Spannung, viel Tabak, feinste Tannine
Bewertung: 18,0/20 Punkte
Preis: aktuell ca. 40 Euro

Sonntag, 15. Januar 2012

Venta d'Aubert: 2005er Syrah d'X

Dunkles, aber leuchtendes Rot. Sehr eigenwillige Nase: Kräuter, Gewürze, etwas frisch gemahlener Pfeffer, getragen von seidiger Vanille des Barriqueausbaus. Viel Frucht und Kraft, ein Wein mit ausgeprägter Tiefe und einem undurchdringlichen Kern, äußerst eigenständige Syrah-Interpretation, geschmeidig und zugleich hochexpressiv, sehr überzeugender Nachhall.
Vino de la Tierra Baja Aragon    14% Alc.

Bewertung: 18/20 Punkte
Preis: 32,00 Euro
Bezug: Weinhalle, Nürnberg

Laut Händler gab es von dieser Spezialcuvée nur 10 Barriques. Reinsortige Syrah hatte es ohnehin bis dahin noch nicht gegeben auf der Venta d´Aubert. Die Trauben wurden über 4 Wochen im Holzbottich vergoren. Ihr Wein kam dann auf der Feinhefe ins Barrique, wo er nicht nur die Malolaktik absolvierte, sondern auch 30 lange Monate reifen konnte.

Der Wein harmonierte hervorragend mit einem Filet vom argentischen Rind, begleitet von einem Rote-Beet-Gartin und im Ofen gebackenen Kartoffelecken. Er ist wirklich äußerst bemerkenswert aber mit 32 Euro auch sehr mutig bepreist.


Das Ausgangsprodukt: Hervorragende Fleischqualität

Nach dem Anbraten

Außen knusprig, innen butterweich und zart

Samstag, 14. Januar 2012

Prinz: 2010er Rheingau Riesling trocken "Tradition"

Helles, leuchtendes Grüngelb, glasklare Frucht in der Nase, viel Mandarine, dazwischen auch Gelbfruchttöne. Erfrischender, straffer Antrunk, im Mund dominant zitruslastig, schlanke Mineralität mit feiner Rieslingwürze. Spürbare Rest- und Fruchtsüße, welche die jahrgangsbedingt expressive, aber nicht harte oder aggressive Säure sehr schön ausbalanciert. Trotz 12,5% Alc. wirkt der Wein eher elegant; er wäre für mich der Idealtypus eines "Kabinett" aus dem Rheingau.
APNr. 3 0148 008 11

Bewertung: 17/20 Punkte
Preis: 9,90 Euro
Bezug: Weinwelt Rheingau

Freitag, 6. Januar 2012

Rioja Reserva 2006

Wie bereits in diesem Blog angekündigt, sollte sich eine umfangreichere Probe den Rioja-Reservas aus dem aktuell verfügbaren Jahrgang 2006 widmen. Die Spanier verkaufen ihren Wein ja nach wie vor erst, wenn er trinkreif ist, auch wenn das betriebswirtschaftlich eine inferiore Entscheidung darstellt. Hierzu hatte ich sechs Weine aus bekannten Gütern besorgt, die über mehrere Tage offen gegeneinander verkostet wurden.


2006er Marqués de Riscal Reserva
Rubin mit Granatreflexen. In der Nase viel süße Frucht, feine Holzvanille, unterschwellig Leder und Tertiäraromen, ein klassisches Rioja-Bukett. Eleganter, schlanker Typ, reife Frucht, relativ viel Säure, schmeckt aber im Vergleich etwas unsauber und "ruppig". 14% Alc.

Bewertung: 16/20 Punkte
Preis: 13,50 Euro
Bezug: Weine und Vinos, Berlin


2006er La Vicalanda Reserva (Bodegas Bilbaínas)
Dichtes, intensives Rubin. Opulente, fast wollüstige Nase, viel Holzvanille, rote Früchte. Das Bukett verblasst allerdings an den Folgetagen stark. Sehr kraftvolle Art, viel Schmelz, dabei spürbare herb-erdige Note. 13,5% Alc.

Bewertung: 17/20 Punkte
Preis: 19,95 Euro
Bezug: Weine und Vinos, Berlin


2006er Cune Reserva (Bodegas C.V.N.E)
Glänzendes Rubinrot; Nase eher verhalten, balsamische Noten, beim Öffnen etwas "Pferd", das aber spätestens am Folgetag verschwunden war. Viel rote Frucht, ausgewogene Art, eher schlankes Profil, aber durchaus kraftvoller und intensiver Eindruck. 13,5% Alc.

Bewertung: 16,5/20 Punkte
Preis: 14,95 Euro
Bezug: Weine und Vinos, Berlin


2006er Baron de Ley Reserva
Dichtes Rubin, weihnachtliche Gewürze (Nelken, Zimt) und rote Früchte, dazu auch Anklänge von "Pferd". Straffe, herbe Art, wirkt dicht und kraftvoll gewirkt, dabei weniger komplex im Mundgefühl. 13,5% Alc.

Bewertung: 16,5/20 Punkte
Preis: 11,25 Euro
Bezug: Spanienweinonline


2006er Remelluri Reserva
Kirsch-Rubinrot, dichte rote und schwarze Frucht, sehr feine Holzvanille. Am Gaumen intensive Frucht (Pflaume, Kirsche), gute Säurestruktur, sehr feines Tannin, perfekte Balance von Frucht und körperhaften Elementen, vereint Fülle und Kraft mit komplexer Finesse. 14% Alc.

Bewertung: 18,0/20 Punkte
Preis: 15,79 Euro
Bezug: Spanienweinonline


2006er Orben Reserva (Vina Izadi)
Dichtes, glänzendes Rubin, Nase sehr feinduftig, aber intensiv (rote Früchte, Marzipan, Holzvanille). Geschmeidige Art, viel Frucht, sehr ausgewogen, intensiv im Abgang. Ein eher "französisch" gemachter Rioja, gutes Lagerpotential. 14% Alc.

Bewertung: 18,0/20 Punkte
Preis: 19,34 Euro
Bezug: Spanienweinonline


Die Verkostung bestätigte das hohe Qualitätsniveau, auf dem sich die Reservas der bekannten Rioja-Häuser nach wie vor befinden. Lediglich die Reserva von Marqués de Riscal enttäuschte trotz ehrfurchtgebietendem Metallgitter um die Flasche leicht. Im Markt gibt es nach wie die eher klassischen Rioja-Typen (Riscal, Cune), gemäßigt moderne Weine (La Vicalanda, Baron de Ley, Remelluri) und auch solche, die eigentlich bei einer Blindverkostung nicht als Rioja angesprochen werden würden (hier der Orben). Unsere Favoriten in dieser Probe waren der Orben und die Reserva von Remelluri, die sich in der Spitzenposition an verschiedenen Verkostungstagen durchaus ablösten. Während bei Remelluri die tiefgründige Komplexität bei weitgehend klassischer Machart überzeugte, machte der Orben durch eine besondere Ausgewogenheit und geschmackliche Intensität auf sich aufmerksam. Überzeugend auch der Auftritt des Baron de Ley, wenn man das allgemeine Preisniveau für diesen Wein bedenkt. Bei allen Weinen fällt (optisch) der hohe Alkohlgehalt auf (durchgehend 13,5-14%), der sich aber geschmacklich keineswegs negativ auswirkt.

Mittwoch, 4. Januar 2012

Champagne Luc Mojard: Grand Cru Brut Réserve

Feines Mousseux, in der Nase reifer Apfel und Quitte. Der Champagner schmeckt eher fruchtig-blumig, man nimmt auch ganz leicht brotige Noten wahr. Schlanker Typ, spürbare Dosage, dadurch sehr gefällig, aber auch austauschbar. 12% Alc.

Bewertung: 16,5/20 Punkte
Dieser Champagner kam als Geschenk aus einem Kofferraumimport an mich. Er wird anscheinend in Deutschland nicht vertrieben. Laut homepage des Erzeugers liegt der Preis bei 12,25 Euro/Flasche.

Sonntag, 1. Januar 2012

Matthias Müller, Spay: 2008er Bopparder Hamm Mandelstein Riesling Spätlese feinherb

Glänzendes Gold, Hamm-typischer, kräuteriger Apothekerton, etwas gelbe Frucht. Am Gaumen zunächst relativ breit und wenig präzise strukturiert, gute mineralische Substanz, für das Attribut "feinherb" etwas zu ausladende Restsüße. Attraktive, reife Säure, extrem langer Nachhall.
APNr. 1 656 110 012 09   11% Alc.

Bewertung: 17,5/20 Punkte



Das Weingut Matthias Müller scheint zu Recht im VDP angekommen zu sein. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist bei diesem Wein außerordentlich hoch - man muss allerdings den spezifischen Ton der Weine aus dem Bopparder Hamm mögen.