Montag, 31. Oktober 2011

Becker-Steinhauer: 2010er Veldenzer Carlsberg Riesling Spätlese feinherb

Lichtes Gold, Farbe deutet auf eine hohe Reife hin. In der Nase ein Cocktail exotischer Früchte, Mineralität, spürbare Schiefernoten. Am Gaumen üppige Fruchtaromatik, sehr dezente Süße (schöne Interpretation des Ausbaustils "feinherb"), vollmundig-saftiger, sehr gefälliger Wein mit einer leichten Bitternote im Hintergrund.
APNr. 2 593 009 14 11    12% Alc.

Bewertung: 16,5/20 Punkte
Preis: 7,50 Euro
Bezug: Weingut Becker-Steinhauer

Sonntag, 30. Oktober 2011

2008er Saint Joseph (Domaine Vincent Paris)

Rubinrot mit violetten Reflexen, Nase sehr intensiv mit roten Frucht- und Kräuternoten, auch Anklänge von Lakritze. Sehr frischer Antrunk, animierende Säure, schlanke Art, eher "kühler" Wein, dem es etwas an Körper und Statur fehlt. Der für Rebsorte (Syrah) und Anbaugebiet (Rhone) unerwartete Geschmackseindruck führt zu einer gewissen Enttäuschung. Am Ende bleibt die Qunintessenz, dass auch dieser eher "kleine" Wein blitzsauber und handwerklich hervorragend gemacht ist. 12,5% Alc.

Bewertung: 16,5/20 Punkte
Preis: 16,50 Euro

Samstag, 29. Oktober 2011

2009er douROSA Douro Red Wine

Rubinrot mit Purpurreflexen; intensive Fruchtigkeit in der Nase (erinnert an Maceration Carbonique), frisch gemähte Kräuterwiese. Kühle Fruchtigkeit im Antrunk, feine Textur mit roten Frucht- und Kräuteraromen, ausgewogene Stilistik. Kein großer, ehrfurchtgebietender Roter, aber ein perfekter gemachter, schmeichelnder Alltagswein. Durchaus süffig. 14% Alc.
Bewertung: 16,5/20
Preis: 9,00 Euro
Bezug: Weinhalle, Nürnberg

Freitag, 28. Oktober 2011

Becker-Steinhauer: 2010er Veldenzer Kirchberg Riesling Kabinett trocken

Lichtes Gold, in der Nase Zitrusfrüchte, feine mineralische Würze. Sehr elegant, feine Rieslingwürze und Mineralität, straffe, zupackende, aber nicht zu harte Säure, als Kabinett eher kraftvoll, sehr animierender Trinkfluß, ein wirklicher Spaßwein für kleines Geld.
APNr. 2 593 009 8 11     11,5% Alc.

Bewertung: 17/20 Punkte
Preis: 5,90 Euro
Bezug: Weingut Becker-Steinhauer

Sonntag, 23. Oktober 2011

Wilfried Querbach; 1993er Oestricher Doosberg Riesling Spätlese trocken

Intensives, hell-glänzendes Gold-Gelb; in der Nase, Zitrusfrüchte, "vergammelter" Apfel, aber auch altertungstypische Kräuter- und Gewürznoten. Der Wein präsentiert sich nach etwas Luftkontakt sehr rund und geschmeidig. Es dominieren Reifenoten, wobei er aber keineswegs als firnig zu bezeichnen wäre. Die tragende Säure hat ihn am Leben erhalten und läßt ihn heute Abend erneut erblühen. Hohe Geschmacksintensität und Dichte bei nur 11,5% Alkohol- ein trockener Rheingauer Wein alter Schule, der noch wirklich nach einem  "Maul voll Wein" schmeckt.
AP Nr. 290 84 011 94
Bewertung: 17/20 Punkte
Preis: 8,55 Euro (derzeit noch im Verkauf!)
Bezug: Weingut Querbach

Dieser Wein ist eine Reminiszenz an die (frühere) hohe Alterungsbeständigkeit und Entwicklungsfähigkeit der Querbach'schen Weine. Diese scheinen mir allerdings in den letzten Jahren immer uniformer zu schmecken. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Weine aus den letzten Jahrgängen ebenso beeindruckend altern können und ein solch authentisches Geschmacksprofil entwickeln.

Samstag, 22. Oktober 2011

Prunotto: 2009er Barbera d'Alba

Mittleres, glänzendes Rubin, Nase dominert von roter und schwarzer Johannisbeere, etwas Minze und eine Ahnung von Kirsche. Im Mund herbfruchtig mit Ecken und Kanten. Der Wein hat Profil und will nicht durch eine vordergründige Art gefallen - das Gegenteil von vielen modernen, "nuttigen" Rotweinen. Mit etwas Belüftung durchaus geschmeidig. Angenehmer Trinkfluß, mittlerer, fruchtbetonter Nachhall.
13,5% Alc.

Bewertung. 16,5/20 Punkte
Preis: 11,10 Euro
Bezug: Georg Hack, Meersburg

Sonntag, 16. Oktober 2011

2000er Kaapzicht Cabernet Sauvignon Stellenbosch


Reife, rotbeerige Nase, Holzvanille, Cassis, etwas Rumtopf. Seidige Tannine am Gaumen, Pflaume und Cassis-Frucht, spürbare Portweinnote. 13,5% Alc.

Bewertung: 17/20 Punkte
Bezug: Gute Weine

Samstag, 15. Oktober 2011

Andreas Laible: 2010er Durbacher Plauelrain Riesling Spätlese trocken SL

Leuchtendes Grün-Gelb, Gelbfrüchte, Mineralität, Duft stark von der Primäraromatik geprägt. Durchaus kraftvolle Art, schönes Profil mit ausgewogener, süßer (Primär-)Frucht und Mineralität, geschmeidig, bereits heute gut zugänglich, exzellenter lagen- und gebietstypischer Riesling.
APNr. 514/33/11   13% Alc.
Bewertung: 17,5/20 Punkte
Preis: 13,50 Euro

Von Winning: 2010er Forster Ungeheuer Riesling trocken


Helles, glänzendes Grün-Gelb,  in der Nase ein Potpourri von Aromen (Apfel, Quitte, Mirabelle, Kräuternoten). Rassige, kernige Art. Die forderde Säure wird durch eine stoffige, mineralische Komponente gut abgefedert. Man erspürt am Gaumen bereits heute vielfältige Nuancen von Zitrusfrüchten, Wildkräutern und erdig-mineralischen Anklängen. Trotzdem wirkt der Wein noch verschlossen und dürfte sein volles Potential erst in 5-10 Jahren ausschöpfen. Minutenlanger Nachhall.
APBr. 5 106 327 038 11  12,5% Alc.

Bewertung: 19/20 Punkte
Preis: 17,50

Das 2010er Forster Ungeheuer aus dem Weingut von Winning offenbart eine enorme Spannung, Konzentration und Intensität - trotz "nur" 12,5% Alkohol eine echte "Wuchtbrumme". Man kann sich kaum vorstellen, wie diese absolut überzeugende Vorstellung noch von den ersten Gewächsen zu steigern ist. Zum heutigen Zeitpunkt sollte der Wein in jedem Fall dekantiert werden.

Freitag, 14. Oktober 2011

Becker-Steinhauer Riesling Auslesen


Becker-Steinhauer: 2010er Zeltinger Schloßberg Riesling Auslese
Hellfarben, glänzendes, lichtes Gold mit grünlichen Reflexen, sehr reintönige Frucht, Pfisich-Mango, exotische Obstsorten, Anklänge von Eisweinnoten. Im Mund intensive, glasklare Frucht, sehr expressiv, schmeichelnde Süße, reintöniger Nachhall, es fehlt für eine wirklich potente Auslese lediglich etwas an Kraft, gute Prognose.
APNr. 2 593 009 13 11   7% Alc.

Bewertung: 17,5/20
Preis: 12,50 Euro


Becker-Steinhauer: 2010er Veldenzer Kirchberg Riesling Auslese ***
Hellfarbig; intensive, ein Feuerwerk an Frucht, markant spürbare Eisweinnase. Im Mund viel tropische Frucht, deutlich Ananas, sehr konzentriert und kraftvoll, Säure noch ungebändigt und wild, etwas spürbare Mineralität, sehr langer Nachhall, steht sicherlich auf dem Niveau einer Beerenauslese, gorßes Potential.
APNr. 2 593 009 13 09   7% Alc.

Bewertung: 18,5-19/20
Preis: 14 Euro/0,375l




Bei der Verkostung der beiden Auslesen hatte die ***-Auslese aus der Monopollage Veldenzer Kirchberg klar die Nase vorne. Die Auslese aus dem Zeltinger Schloßberg ist aber durchaus beachtlich, auch im Hinblick auf das exzellente Preis-Leistungsverhältnis. Bei der Verkostung wurde mir zudem wieder bewußt, dass solche hochkarätigen Süßweine häufig die Gebietstypizität vermissen lassen. Das Feuerwerk von Säure, Süße und wie in diesem Fall glasklarer Frucht überdeckt in der Regel die sonst bei trockenen Weinen spürbaren und erwünschten terroirbedingten Eigenheiten.

Sonntag, 9. Oktober 2011

1993er Volnay 1er Cru Les Caillerets (Domaine de la Pousse d'Or)

Korken fast vollständig durchnässt, noch gesundes Rubingranat, für einen Pinot relativ dichte Farbe. Der Wein ist zunächst fast unzugänglich in Duft und Geschamck. Die Nase wird irritiert von Essigstichnoten, das Geschmacksbild wirkt undifferenziert und verwaschen. Ich ärgere mich bereits, dass ich diese Flasche, die seinerzeit jenseits der Grenze meienr Zahlungsbereitschaft lag, wohl ein paar Jahre zu spät geöffnet habe.
Nach ein bis zwei Stunden Luftkontakt dreht der Wein merklich auf. In der Nase lassen sich wunderschöne Tertiäraromen erschnuppern (Waldboden, Trüffel, Holz), am Gaumen baut sich sogar eine druckvolle Komplexität auf, der Wein zeigt Reife und betonte Erdung. Mit einer der verbleibenden Flaschen werde ich das Experiment des Dekantierens machen.



Bewertung: 17,5/20 Punkte
Preis: 54 DM
Bezug: Weinkellerei der BASF

Samstag, 8. Oktober 2011

Jos. Christoffel jun.: 2007er Ürziger Würzgarten Riesling Spätlese feinherb

Lichtes, glänzendes Gold, Spontanstinker, nach einiger Zeit der Belüftung offenbaren sich auch Anklänge an Pfirsich/Mango. Im Mund betonte Schieferwürze sowie Gelbfruchtaromen. Der Wein schmeckt sehr terroirspezifisch nach Würzgarten, im Abgang ist ein leichter Bitterton festzustellen (Lesegut mit Botrytis).
APNr. 2 602 144 3 08        9,5% Alc

Bewertung: 17/20 Punkte
Preis: 9,50 Euro
Bezug: Weinbär, Tettnang

Freitag, 7. Oktober 2011

Jos. Christoffel jun.: 1988er Wehlener Sonnenuhr Riesling Auslese **

Intensives, glänzendes Gold, Nase reif, zunächst dominiert die Tankstelle, nach etwas Luftzufuhr öffnet sich das Altersbukett und zeigt viel reife Äpfel. Im Mund von cremiger und geschmeidiger Art, geprägt von der Petrolnote, gut präsente, noch sehr lebendige lebendige Säure, nach Luftzufuhr kommt wieder der mürbe Apfel; insgesamt schlank und mit dezenter Süße.
AP Nr. 2 602 144 10 89    7,6% Alc.

Bewertung: 17,5/20 Punkte
Preis: 20,50 DM ab Weingut

Montag, 3. Oktober 2011

Anita und Hans Nittnaus: 2008er Leithaberg Chardonnay Burgenland (Joiser Freudshöfer)


Intensives, dunkles Gold, in der Nase Akazienblüten, intensive Mineralität, vegetabile Noten. Extrem mineralisch geprägt am Gaumen, eher schlanke Statur, Reifenoten, mürber Apfel, intellektuelle Strenge.
LE 5755/09     12% Alc.

Bewertung: 17/20 Punkte
Preis: 18 Euro
Bezug: Weinhalle, Nürnberg

An diesem Wein dürften sich die Geister scheiden. Er zeigt eine sehr hohe Qualität und eine fast abgehobene, intellektuell zu nennende Strenge. Er will, wie viele herausragende Weine, nicht auf den ersten Schluck gefallen, sondern durch sein schlüssiges Konzept überzeugen. Trotz mehrerer Versuche, ihn richtig zu verstehen, die zumindest teilweise gelungen sind, habe ich ihn am Ende nicht richtig gemocht, seine ohne Zweifel vorhandenen Qualitäten mit 17 Punkten aber sicher ausreichend gewürdigt.

Sonntag, 2. Oktober 2011

Peter Jakob Kühn: 2004er Spätburgunder Rotwein trocken Qualitätswein

Helles Rubingranat mit Wasserrand. Intensiver Duft nach Himbeere, Erdbeere, feiner Holzvanille, kurz nach dem Öffnen begleitet von Chamgignons (verfliegt nach Luftkontakt). Am Gaumen sehr viel süße Frucht, extrem geschmeidig und charmant, perfekt integrierte Säure. Der Wein kleidet den Mund wunderbar aus und schmeckt sehr intensiv und komplex. Er hinterläßt einen guten Nachhall, der hohe Alkohol (15%) fällt überhaupt nicht negativ auf. Das Einzige, was an diesem dem Wein zu kritisieren ist (und ihn von einer Spitzenbewertung trennt), ist das Fehlen einer klaren regionalen Typizität.
Bewertung: 18/20 Punkte


Der Wein hat durchaus auch in anderem Kontext bereits gepunktet.

Samstag, 1. Oktober 2011

Vigneto Arzane Gropello Riserva 2006

Dichtes Rubinrot mit violetten Reflexen, rote Früchte, Bittermandel. Angenehmes Mundgefühl, animierende Frucht, eher herbe Struktur, kräftige Art, wirkt für eine Riserva etwas derb gestrickt.
13% Alc.
Bewertung: 16,5/20 Punkte
Preis: 11,90 Euro





Bidoli: 2009 Refosco le Alte Rosso

Dichte Farbe, fast violett; in der Nase expressive Primärfrucht, die an Maceration carbonique erinnert, im Mund viel (vordergründige) Frucht, Sauerkirsche, Brombeere dominieren. Dabei bleibt der Wein etwas kurz und ruppig: kein Fiasko eben, sondern ein Refosco, auch wenn es der edlere Refosco dal Peduncolo Rosso ist. 13% Alc.
Bewertung: 15,5/20 Punkte
Preis: 8,90 Euro