Sonntag, 28. August 2011

2010er Lugana DOC "Olivini"

Hellfarben, feinduftig mit Anklängen an Blüten und frischem Heu. Samtig-weich, sehr duftige Textur, trotz spannender, intensiver Aromatik extrem feingliedrig und schlank. 13% Alc.

Bewertung: 17/20 Punkte
Preis: 9,90





Ein wirklich feiner Wein für den Sommer aus der Rebsorte Trebbiano die Lugana. Der Händler schreibt dazu auf seiner homepage:

"Familie Olivini produziert im Kerngebiet des Lugana auf kieseligen Sand- und Lehmböden einen Lugana, der Staunen macht. Er stammt nicht von in halb Italien zugekauften Trauben, sondern ausschließlich von Trauben eigener Lagen, die um San Martino di Battaglia liegen und von sorgfältig selektionierten alten Klonen der regional verwurzelten Rebsorte Trebbiano di Lugana gekeltert werden. Über Jahre hinweg haben sich Giorgio, Giordana und Giovanni Olivini, die jüngste Generation der Familie, mit der Herkunft dieser alten verrufenen Sorte, die in Frankreich als Ugni Blanc ihr Dasein in billigen Massenweinen und in Italien in nahezu jedem typisch italienischen Weißwein als billiger Füllstoff fristet, beschäftigt; durch Verwendung alten Wurzelmaterials, der Wahl richtiger Unterlagen und qualitativen Anbau trieben sie das Niveau der alten, ungeliebten Rebsorte, die sie selbst als autochthon bezeichnen, auf ungeahnte Höhen. Ihr Lugana besitzt denn auch originelle Eigenart, die ihn von allen uns bekannten Kommerz-Luganas wohltuend unterscheidet.
Er schmeckt animierend frisch, seine 13 Vol. % sind gerade noch erträglich, er wirkt fast neutral in Duft und Geschmack und besitzt doch den Hauch typischer Veneto-Originalität, die ihn so perfekt als Essensbegleiter inszenieren läßt, daß einem schon beim Riechen das Wasser im Mund zusammenläuft."

Dem ist nichts hinzuzufügen. Zum Risotto mit Steinpilzen war der Lugana leider nicht die allerbeste Wahl, hier hätte ein etwas barockerer Grauburgunder oder Chardonnay wahrscheinlich bessere Dienste erwiesen.


Samstag, 27. August 2011

Riesling-Auslesen von der Nahe

Im Jahrgang 2010 waren die Bedingungen für die Erzeugung von höheren Prädikaten wie Auslesen durchaus gut - zumal die jahrgangsbedingt prononcierte Säure bei solchen Weinen durchaus erwünscht sein kein, um die Weine nicht (nur) limonadig-süß wirken zu lassen. Heute wurden zwei Auslesen von der Nahe verkostet, die nicht zuletzt angesichts der kundenfreundlichen Preisgestaltung ein hervorragendes Qualitätsniveau bieten.



Hahnmühle: 2010er Steckweiler Mittelberg Riesling Auslese
Leuchtendes Grüngelb, in der Nase konzentrierter exotischer Fruchtcocktail, Orangenzeste und Mandarine. Eine elegante Säure balanciert die nicht übertriebene Restsüße, sehr viel konzentrierte, edle Frucht, klassische Auslese, reintönig und animierend, gute Prognose.
APNr. 77860100511    8% Alc.
Bewertung: 18,5/20 Punkte
Preis: 9,70 Euro
Bezug: Weingut Hahnmühle


Jakob Schneider: 2010er Niederhäuser Hermannshöhle Riesling Auslese Junior
Helles, leuchtendes Grüngelb, hochintensive Fruchtaromatik in der Nase, ein Potpourri von Gelb- und Ztrusfrüchten. Am Gaumen satte Fülle, deutlich höhere Restsüße, dabei extreme aromatische Intensität - ein winziger Schluck offenbart eine vibrierende Komplexität mit spürbarem Nachhall. Qualitativ auf dem Niveau einer Beerenauslese, nicht botrytisgeprägt, noch viel zu jung, große Zukunft.
AP Nr. 7 7550 052 27 11     7,75 Alc.
Bewertung: 19,5/20 Punkte Potentialnote
Preis: 10 Euro /0,375l
Bezug: Weingut Jakob Schneider

Montag, 22. August 2011

Jakob Schneider: 2010er Grauburgunder trocken QbA

Intensives Grüngelb; in der Nase Grapefruit, Minze, Kräuter. Feines Säurespiel, barocke Fülle, für einen Grauburgunder ungewöhnlich nervige Art, spürbare, aber nicht störende Süßeabrundung. Ein sehr süffiger, animierender Wein.
APNr. 7 750 052 13 11   12,5% Alc.
Bewertung: 17/20
Preis: 6 Euro

Samstag, 20. August 2011

Vom Pflaumenbaum zum Pflaumenkuchen

Mittlerweile sind in unserem Garten die Pflaumen reif. Es handelt sich um einen alten Baum unbekannter Sorte, von dem leider im Juni bei einem Sturm ein starker Ast abgebrochen war.



Das beste, was aus diesen sehr aromatischen, vollfleischigen Pflaumen werden kann ist ein wunderbarer Pflaumenkuchen.





Der Hefetig wird in gewohnter Weise zubereitet:





Jetzt kann der Pflaumenkuchen in den Ofen:



Und das Endprodukt lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen:




Guten Appetit!





Freitag, 19. August 2011

Riesling und Rieslaner

In dieser kleineren 2010er Jahrgangsprobe wurden drei restsüße Riesling-Spätlesen aus dem aktuellen Jahrgang verkostet:

Jakob Schneider: Niederhäuser Hermannshöhle Riesling Spätlese
Sehr hellfarbig, süße Frucht in der Nase, Zitrus- und Gelbfruchtaromen. Gekonntes Süße-Säure-Spiel, sehr reintönig, strahlend klar, lediglich verhaltener mineralischer Kern, der den Wein etwas stromlinienförmig wirken lässt, mollige Süße; erscheint noch etwas limonadig, hat aber beste Entwicklungschancen, eindeutig Auslesequalität.
APNr. 7 750 052 08 11    8,0% Alc.
Bewertung: 18/20 Punkte
Preis: 9 Euro
Bezug: Weingut Jakob Schneider

Theo Minges: Burrweiler Schloßgarten Rieslaner Spätlese
In der Nase Pfirsich-Maracuja, Fruchtdrops, Eisweinnoten. Dichte Mineralität, changierend mit Fruchtsüße, kräftiger Körper, störende, adstingierende Bittertöne, die sich bei Erwärmung drastisch verstärken.
APNr. 5 025 066 27 11   11,5% Alc.
Bewertung: 15/20 Punkte
Preis: 10,80 Euro
Bezug: Weingut Theo Minges

Hahnmühle: Steckweiler Mittelberg Riesling Spätlese
Relativ verhaltene Nase, mit etwas Luftzufuhr Pfirsich und Zirtrusfrüchte. Gefällige Art, Süße nicht im Vordergrund, Nuancen von Zitrus und Limette, fester mineralischer Kern, authentische Terroirnote, voller Nuancen, dabei sehr ausgeglichen, wunderbare Spätlese mit Tendenz zu mehr!
8,5% Alc.
Bewertung: 18/20 Punkte
Preis: 10,20 Euro
Bezug: Weingut Hahnmühle


Mittwoch, 17. August 2011

Bierprobe regionaler Bierspezialitäten

Wenn es in diesem Jahr schon einmal Sommer wird, kann man dies auch einmal zum Anlaß nehmen, einige Biere aus vorwiegend regionaler Produktion zu verkosten. Hier die Auswahl der heute getesteten Gerstensäfte:



Leibinger Edelpils, Brauerei Leibinger, Ravensburg
Feinherb, süffig, sehr kräftig gehopft, dabei schlank und leichtgewichtig; 4,9% Alc.
Bewertung: 17,5/20 Punkte

Tettnanger Keller-Pils, Kronenbrauerei, Tettnang
hellfarbig, mittelherb, leicht malziger Touch, schmwckt eher wischi-waschi; 4,7% Alc.
Bewertung: 15,5/20 Punkte

Ulrichsbier, Bergbrauerei, Ehingen-Berg
Bräunlich, sußlich-malzig, nur schwach gehopft, schmeckt brotig-kraftvoll; 5,3% Alc.
Bewertung: 16,5/20 Punkte

Tannenzäpfle, Badische Staatsbrauerei Rothaus
Kompakte Art, mittlere bis starke Hopfung, viel Würze; 5,1% Alc.
Bewertung: 17/20 Punkte

Härle-Gold, Brauerei Härle, Leutkirch
eher schlank, mittelstark gehopft, spritzig und erfrischend; 5,1% Alc.
Bewertung: 17/20 Punkte

Als Referenz: Jever Pils, Brauerei Jever
Sehr herb, stark gehopft, geradlining, frisch und ausdrucksstark
Bewertung: 18/20 Punkte

Dienstag, 16. August 2011

Jörg Geiger: Birnenschaumwein aus der Champagner-Bratbirne Brut

Relativ grobe Perlage. Nase dominant vollreife Birne, störend unterlegt durch Noten von vergammeltem Obst mit essigstichigen Anklängen, frischer Antrunk, herbe, nussige Art. Birne/Apfel/Quitte-Aromatik, bevorzugt in der Fallobst-Variante. 8,5% Alc.

Bewertung: 13/20 Punkte
Preis: 16,90 Euro
Bezug: Manufaktur Jörg Geiger, Schlatt

Dieser Birnenschaumwein konnte leider die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Es störte leider der fast essigstichige Ton in der Nase, der auch nach einer Stunde Öffnungszeit nicht vollständig verschwand. Ein interessantes Produkt, das ich aber nicht mehr kaufen werde.

Freitag, 12. August 2011

Jos. Christoffel jun.: 1994er Wehlener Sonnenuhr Riesling Auslese ***

Glänzendes Gold, üppig-fruchtige Nase, Schieferwürze gepaart mit exotischem Fruchtcocktail, sehr dezenter Anklang einer Petrolnote. Im Mund mollige Frucht, wunderbar integrierte, animierende Säure, wieder tropische Früchte, vielschichtig und dicht verwoben, trotzdem leichtfüssig. Perfekte Reife, großer Nachhall, Mosel-Riesling at its best!
APNr. 2 6021 44 8 95     7,5% Alc.

Bewertung: 18,5/20 Punkte
Preis: 17 Euro
Bezug: ab Weingut

P.S: Bei Kajo Christoffel ist aus dem Jahrgang 1994 (neben anderen Weinen) die qualitativ verleichbare ***-Auslese vom Erdener Prälat noch erhältlich - für 19,80 Euro ein Schnäppchen!

Dienstag, 9. August 2011

2007er Finca Sobreno Crianza

Dunkles, dichtes Rubin; kräuterige Würze, spürbare Holzvanille. Rote Früchte, rauchige Noten, Räucherspeck, guter Nachhall, kraftvoll. 14% Alc.

Bewertung: 17/20 Punkte
Preis. ca. 8 Euro (?)
Bezug: Aldi

Mit dem 87er Gran Collegiata von Farina wurde ich seinerzeit auf das Anbaugebiet Toro aufmerksam. Danach war der Finca Sobreno über viele Jahre mein Referenzweine aus diesem Gebiet. Nachdem ich ihn wegen zunehmend interessanterer Alternativen schließlich doch aus den Augen verloren hatte, zog er als Aktionswein bei Aldi jüngst meine Aufmerksamkeit auf sich. Trotz (wahrscheinlich unlauterer) Werbung mit 90 Parker Punkten kaufte ich eine Flasche und bin mit dem Inhalt beim ausgerufenen Preis durchaus zufrieden.

Sonntag, 7. August 2011

Kalbsrücken, Steinpilze und Sangiovese

Kochprojekt des heutigen Sonntags war die

Millefoglie vom Kalbsrücken mt Steinpilzen und breiten Bohnen

nach dem Rezept von Herbert Hintner.



Das durchaus gelungene Ergebnis lässt sich auf dem Foto zumindest optisch erahnen und wurde ebenbürtig begleitet von einem Sangiovese aus dem Umbrien, dem

2008er Piviere von Palazzone, Orvieto

Dunkles Rubin mit Wasserrand; opulente Nase mit primär Sauerkirsch, etwas Cassis und sehr viel süßer Holzvanille. Am Gaumen überbordende Frucht, bei gleichzeitig dichter Textur, sehr feiner Tanninfonds, komplexes, finessenreiches Aromenspektrum, dabei jederzeit sehr animierend. Hochattraktiver, brilliant gemachter reinsortiger Sangiovese, von einer noch höheren Bewertung trennt ihn nur dieser Hauch von "gemacht sein". Kritik ist aber hier Jammern auf hohem Niveau. Schöne Harmonie zum vorgestellten Gericht, in jedem Fall auch als Solist hochattraktiv.

Bewertung: 18,5/20 Punkte
Preis: 12,90 Euro
Bezug: Harald Bremer